Naturnaher Aufenthaltsraum als zentraler Punkt im Dorf
Darup. Draußen vor der Daruper Sebastian-Grundschule sieht es noch aus wie „Kraut und Rüben“. Dort, wo mal der Spielplatz für die aktuell 109 Schüler:innen war, sind die Spielgeräte an den Rand des Platzes geschoben worden, Baumaterialien liegen herum, das Gras steht hoch, Sandhügel sind aufgeschichtet – die Baustelle für den Teilneubau der durch einen Brand beschädigten Schule ist groß.
Aber es wird. Die Arbeiten für das neue Schulgebäude werden aller Voraussicht nach im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein, sodass auch bald mit der Umgestaltung der Außenanlagen gestartet werden kann.
Benedikt Wessling, Vorsitzender der Schulpflegschaft der Daruper Grundschule, Thorsten Kramer, Fördervereinsvorsitzender, Schulleiterin Ursula Wippich, Thomas Lechtenberg, Cornelia Eismann und Peter Wermeling von der Gemeinde Nottuln freuen sich sehr, dass die Finanzierung der neuen Außenanlagen durch Fördergelder gesichert ist. Vom NRW-Förderprogramm „Struktur und Dorfentwicklung“ bekommt die Daruper Grundschule 183 640 Euro. Hinzu kommen 60 000 Euro aus einer Spendenaktion, die Daruper und Nottulner Unternehmern kurze Zeit nach dem Brand der Schule 2020 initiiert hatten. Innerhalb weniger Monate sei diese Summer zusammengekommen, erinnert sich Thorsten Kramer an die äußerst erfolgreiche Aktion. „Und jetzt wird es endlich Zeit, dass wir loslegen können.“
Den Restbetrag für die Gestaltung der Außenanlagen, die rund 350 000 Euro kostet, steuert die Gemeinde Nottuln bei. „Nun können wir die Arbeiten dazu ausschreiben“, erklärt Peter Wermeling einen der ersten Schritte.
Die Ideen für die Gestaltung der Außenanlagen, zu der nicht nur der Spielplatz gehört, sondern auch der größtenteils asphaltierte Schulhof, erarbeiteten Schule, Schulpflegschaft und die Gemeindeverwaltung zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Georg Ubbenhorst aus Ahaus, der die Vorstellungen aller Beteiligten in einen → Plan (er steht hier zum Download bereit) zusammenfließen ließ. Der ist geprägt von viel Grün, mit einem „grünen Klassenzimmer“, in dem unter anderem Hochbeete angelegt werden, mit Sitz- und Spielmöglichkeiten für die Kinder.
Es soll ein naturnaher Lebens- und Aufenthaltsraum nicht nur für die Schule, sondern für die ganze Dorfgemeinschaft werden, der als zentraler Punkt für Darup dient.
„Naturnah heißt, dass wir die Flächen, soweit das möglich ist, entsiegeln“, erklärt Peter Wermeling vom Grünflächenamt der Gemeinde. Das bedeutet auch, dass es den Schulhof in seiner jetzigen Form als asphaltierte Fläche künftig nicht mehr so geben wird. Die vorhandenen Spielgeräte werden weiter verwendet und nur, wenn es notwendig ist, durch neue ersetzt. „Den alten Baumbestand können wir auch weitestgehend erhalten“, setzt Peter Wermeling vom Grünflächenamt auf Nachhaltigkeit.
Die Kinder sind schon ganz gespannt auf ihre neue Schule und die neuen Außenanlagen. Bislang können die Schülerinnen und Schüler der Sebastian-Grundschule in ihren Pausen lediglich den Schulhof für Bewegungsspiele nutzen. „Ein ganzer Schuljahrgang kennt unsere Schule quasi nur als Baustelle“, berichtet Schulleiterin Ursula Wippich von dem Zustand, in dem sich ihre Schule seit fast vier Jahren befindet. Umso eifriger sind die Kinder dabei, Wünsche für die Gestaltung der Freiflächen zu äußern und Vorstellungen zu entwickeln. Das geschieht übrigens im Schülerparlament, welches ein fester Bestandteil der Sebastian-Grundschule ist. Dort ging ein besonderer Wunsch ein: Ein Pferd soll künftig die Sebastian-Grundschule bereichern. Und da es aus Holz ist, sei es kein Wunsch, der unerfüllbar bleiben müsse, ist Ursula Wippich vom Ideenreichtum „ihrer“ Kinder begeistert.